11.8.2025 (ca)
Für die Stadt Augsburg gibt es seit dem Jahr 2022 ein Klima-Anpassungskonzept (KASA). Dort wurden gemäß dem Prinzip „Vorsorge ist besser als Schadensbeseitigung“ Strategien, Maßnahmen und Leitprojekte erarbeitet, um für die Folgen des voranschreitenden Klimawandels gerüstet zu sein. Regelmäßig informiert das Umweltamt in einem Newsletter über den Fortgang der Maßnahmen, so jüngst über die Klimainsel auf dem Martin-Luther-Platz mit Informationsveranstaltungen, die Verabschiedung eines Hitzeaktionsplans zur Sensibilisierung der Bevölkerung hinsichtlich der gesundheitlichen Folgen extremer Hitze sowie das neue „Hitzeportal“ mit Verhaltenstipps, offiziellen Hitzewarnungen und einem Konzept für vulnerable Personengruppen im öffentlichen Raum. Es gibt aber auch mehr oder weniger aufwändige Infrastrukturprojekte zur Klimaresilienz. Darüber berichtet ganz aktuell die Augsburger Allgemeine Zeitung in ihrem Beitrag „Augsburg soll Schwammstadt werden“ vom 6.8.2025 (Ausgabe-Nr. 179, S. 32). Darin heisst es:
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„[…] Regen wird angesichts des Klimawandels künftig wohl ungleicher verteilt fallen - mal gibt es in wochenlanger Dürre und Hitze zu wenig, dann bei Starkregenereignissen schlagartig große Mengen. Um die Feuchtigkeit besser zu verteilen, verfolgt Augsburg seit einigen Jahren das Konzept der Schwammstadt. Dachbegrünung ist ein Thema, inzwischen kommen weitere Bausteine dazu. Die Idee: Regnet es viel, saugt sich die Stadt wie ein Schwamm voll, um das Wasser dann bis in die Trockenphasen zu speichern. Für die Trinkwasserversorgung in Augsburg ist das nicht nötig, weil mit dem Grundwasserstrom aus dem Voralpenland ständig genug Nachschub nachfließt, doch für Stadtklima, Artenreichtum und die Qualität des Flusswassers wäre es positiv. Und es gibt einen weiteren Punkt: Starkregen und Bevölkerungswachstum könnten dafür sorgen, dass die Kanalisation irgendwann punktuell zu gering bemessen ist. In der Vergangenheit ging es vor allem darum, das Regenwasser von Dächern und Straßen sofort über die Kanalisation abzuleiten. Teils kommen dabei enorme Mengen zusammen. Bei Starkregen, wenn die Speicherbecken der Kanalisation nicht mehr ausreichen, läuft ein Teil der Mischung aus Ab- und Regenwasser ungeklärt in Lech und Wertach. In der Zukunft, so das Stadtplanungsamt, werde es nicht mehr darum gehen, das Wasser schnellstmöglich abzuleiten, sondern die Effekte der zunehmenden Versiegelung zu dämpfen, indem das Wasser vor Ort behalten wird. Am wohl konsequentesten soll dieses Prinzip in dem geplanten Neubauquartier des Freistaats an der Berliner Allee umgesetzt werden. Regenwasser wird in einer ersten Stufe auf den Gründächern der Häuser zurückgehalten. Was zu viel ist, wird in offene Versickerungsmulden auf den Freiflächen des Quartiers geleitet, wo es versickert oder verdunstet. Bei starkem Regen soll das Wasser in Richtung des Lechparks laufen, sodass die Grünanlage zur Versickerungsfläche wird. Bei extremem Unwetter kann das Wasser in Richtung Lech laufen. Die Kanalisation dient im Wesentlichen nur noch dem Schmutzwasser aus den Haushalten. […] Schwierig werde die Umsetzung der Philosophie in Bestandsvierteln. Zum einen müsse man die Wirkung auf den Grundwasserstand im Hinblick auf Bestandsgebäude betrachten, vor allem sei die Umsetzung dort aber angesichts von enger Bebauung schwierig. Ein Pilotprojekt ist in der Hofackerstraße in Haunstetten geplant, die als „Klimastraße“ mehr Bäume, breitere Gehwege und eine deutliche Verkehrsberuhigung bekommen soll. Auch das anfallende Regenwasser soll vor Ort gespeichert werden. Eine Umsetzung des Projekts ist konkret aber noch nicht absehbar.“
Den gesamten Beitrag online lesen unter:
https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/augsburg-wie-augsbug-zur-schwammstadt-werden-soll-08-08-110563389
Umfängliche Informationen zum Klimawandel-Anpassungskonzept für die Stadt Augsburg (KASA) gibt es unter:
https://www.augsburg.de/umwelt-soziales/umwelt/klima-energie/klimawandel-anpassungskonzept/klimaanpassung